Die geteilte Stadt
In mehreren Dioramen können Sie die Geschichte der deutschen Teilung am Beispiel einer Straßenecke mitten in Berlin erleben. Viele kleine Szenen lassen die Geschichte dieser Zeit wieder lebendig werden.
Viele Menschen haben die deutsche Teilung selbst noch miterlebt, die meisten von Ihnen die Wiedervereinigung und fast jeder die Auswirkungen der Teilung auf unsere heutige Gesellschaft. Genau wie wir. Trotzdem fällt es uns auch nach mittlerweile 34 Jahren häufig schwer, uns vor Augen zu rufen, was die Teilung Deutschlands für Millionen von uns alltäglich bedeutete. Wenn man in Berlin-Mitte durch die Straßen schlendert und realisiert, dass innerhalb weniger Minuten die ehemalige deutsche Grenze mehrmals überschritten wird, fällt es nicht leicht, das zu begreifen. So geht es wahrscheinlich vielen Menschen – im Besonderen den noch jüngeren Generationen. Das ist wahrscheinlich ein normaler Prozess, wenn Gelebtes und Erlebtes zu Geschichte wird – und trotzdem prägt diese Geschichte das Miteinander in der Gegenwart. Hat das Miniatur Wunderland die Möglichkeit, an Hand von Modellen Geschichte erlebbar zu machen? Wir sind der Überzeugung: ja! So entstand die Idee für diese Ausstellung. Gemeinsam haben das Miniatur Wunderland und Landeszentrale für politische Bildung Hamburg das Konzept für diese Ausstellung entwickelt. Zunächst haben wir aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums des Mauerfalles 2009 sieben Dioramen erstellt, mit denen wir insbesondere Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, sich anders und lebhafter mit Geschichte zu beschäftigen, und die Menschen jenseits der Schule und Berufsausbildung einen Anlass gibt, sich bildlich zu erinnern. Zum Tag der Deutschen Einheit 2023 haben wir erneut zusammengearbeitet und zwei weitere Dioramen erstellt. Sie zeigen die zwei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung und veranschaulichen, wie die beiden Teile Deutschlands zusammenwachsen.
Alle Dioramen basieren auf einer fiktiven, in Ost und West geteilten, Straßenkreuzung in Berlin. Fiktiv deshalb, weil so möglichst viele Alltagssituationen auf kleinstem Raum dargestellt werden können. Vordergründig bilden die Dioramen das Erscheinungsbild der jeweiligen Epoche im Osten und im Westen Berlins nach. Die Ereignisse, Lebensumstände und der Alltag der jeweiligen Epoche werden aus verschiedenen Winkeln beleuchtet. Es handelt sich um historische Setzungen, das heißt: wir stellen Themen dar, aber nicht im Sinne einer dokumentierten Realität. Wir lassen sehr bewusst für alle Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit zu, die dargestellten historischen Ereignisse aus der Sicht der und des Einzelnen wahrzunehmen oder zu erinnern. Wir haben versucht, so viele Facetten wie nur möglich einzuarbeiten. Sicherlich konnten wir nicht alles nachbilden. Wir hoffen, Sie haben dafür Verständnis und genießen die Ausstellung trotzdem. Wir hatten Spaß, Freude und spannende Gespräche bei den Vorbereitungen zu dieser Kooperation zwischen der Landeszentrale und dem Miniatur Wunderland – dasselbe wünschen wir Ihnen.